sprachliche und kulturelle Identität Europas zwischen Einheit und Vielfalt XXVI. internationaler Kongress der A.L.C.E.M. fand in Klagenfurt statt.

Sprachliche und kulturelle Identität Europas zwischen Einheit und Vielfalt
XXVI. internationaler Kongress der A.L.C.E.M. fand in Klagenfurt statt.

Von 22. – 24. Juli 2022 fand in Klagenfurt der Kongress der A.L.C.E.M. (Vereinigung für bedrohte Sprachen und Kulturen) statt. Organisiert wurde der Kongress, der alle zwei Jahre in einem anderen europäischen Land stattfindet, vom Zentralverband slowenischer Organisationen in Kärnten, da der ZSO bereits seit vielen Jahrzehnten in der A.L.C.E.M vertreten ist. Bereits in den Jahren 1976 und 2002 fanden Kongresse der A.L.C.E.M. in Kärnten statt. Am diesjährigen Kongress nahmen Teilnehmerinnen und Teilnehmer von den verschiedensten Minderheiten oder Sprachgruppen aus Spanien, Frankreich, Italien und Österreich teil.

Die A.L.C.E.M. wurde im Jahre 1965 gegründet, deren wichtigstes Ziel es war, für die Verteidigung bedrohter Sprachen und Kulturen zu arbeiten. Dies bedeutete eine Arbeit, die deren Anerkennung, Würdigung, Respektierung und Förderung gewidmet war. Weitere Ziele der Vereinigung für bedrohte Sprachen und Kulturen (A.L.C.E.M.) sind die Bekanntmachung der Situation mancher bedrohter Sprachen in Europa sowie die Herstellung von Verbindungen zwischen Vertreterinnen/Vertretern, Sprecherinnen/Sprechern sowie Fachleuten.

Der Kongress wurde am Freitag, den 22. Juli im Tischlersaal der Hermagoras in Klagenfurt eröffnet. Den Eröffnungsvortrag hielt die Universitätsprofessorin Dr. Brigitta Busch mit dem Titel: „Minderheitensprachen als Zukunftsprojekt. Sprachliche Rückforderung und Revitalisierung.“ Nach den anschließenden Eröffnungssprachen von Roberto Gonzalez-Quevedo (Präsident der A.L.C.E.M), Ing. Reinhart Rohr (Landtagspräsident von Kärnten) sowie Manuel Jug (Vorsitzender des ZSO) wurde der Tag noch mit einer Besichtigung des Klagenfurter Landhauses sowie des Wappensaales abgeschlossen.

Am nächsten Tag wurde der Kongress fortgesetzt. Der Hauptvortrag, zusammengestellt von Dr. Werner Wintersteiner, wurde von Dr. Marjan Sturm vorgetragen. Das Thema dabei lautete: „Mehrsprachigkeit – Kultur und Politik, Ideologie und Ökologie. Über neuere Diskurse bezüglich der Vielfalt der Sprachen.“ Anschließend wurde der Kongresstag mit den Vorträgen der Vertreterinnen und Vertreter verschiedener europäischer Minderheiten und Sprachgruppen fortgesetzt. Ein Themenblock des Kongresses wurde auch dem kürzlich verstorbenen Schriftsteller, Boris Pahor, gewidmet, der ein langjähriges Ehrenmitglied der A.L.C.E.M. gewesen ist. Am Samstagabend besuchten die TeilnehmerInnen noch das Peršmanmuseum in der Gemeinde Bad Eisenkappel.

Am Sonntag wurde der Kongress nach einem Vormittagsblock und einem Mittagessen abgeschlossen. Der nächste Kongress im Jahr 2024 findet in Frankreich in der Stadt Arles statt.