Holocaust-Gedenkveranstaltung

Im Jahre 2005 haben die Vereinten Nationen den 27 Jänner (Befreiungstag von Ausschwitz) zum Holocaust-Gedenktag erklärt. Holocaust bedeutet industrielle Vernichtung sowie Genozid an den Juden. Über 7 Millionen Juden sind dabei vom Naziregime umgebracht worden. Der Antijudaismus geht aber noch weiter zurück, aber darüber einmal später.
Vergangenen Sonntag (26.1.2014) hat die Stadt Klagenfurt der Holocaustopfer in einer Gedenkveranstaltung gedacht. Bürgermeister Scheider (FPÖ) hielt eine würdige Rede, ebenso Peter Gstettner sowie zwei Zeitzeugen, die die verschiedenen KZ’s überlebt haben. Schüler des Bachmanngymnasiums rezitierten Erinnerungen von Opfern und eine Musikgruppe umrahmte die Veranstaltung würdig.
Nach der Veranstaltung fragte ich eine Teilnehmer, wer den auf den Bürgermeister Einfluss genommen hat, dass dieser nunmehr zum zweiten Mal diese Gedenkveranstaltung organisierte. Er meinte, dass die Gemeinderätin Trannacher hierfür Verdienste hätte, die mit dem Bürgermeister viel darüber diskutiert und damit dazu beigetragen hat, dass der Bürgermeister seine Meinung geändert hat. Er hat sogar einen Beirat für die Erinnerungsarbeit eingerichtet, den Peter Gstettner leitet. Weitere Mitglieder dieses Beirates sind Prof. Vincenz Jobst, Mag. Helge Stromberger, Regina Taupe, Dr. Nadja Danglmayer.
Ich begrüßte diese Initiative und stellte fest, dass es ich doch auszahle mit den Menschen – auch mit politisch Andersdenkenden – zu reden. Ich bin froh, dass alle Beteiligten in gewisser Hinsicht ihre Meinung geändert haben.
Vor Jahren war das noch anders. Als ich einen Dialog mit dem KHD-Obmann Feldner angefangen habe, hat mir Gstettner “Zweckbündnis mit dem Rechtsextremismus” vorgeworfen, deshalb hat man mich – auf Initiative von Peter Gstettenr und Mirko Wakounig – sogar aus dem Mauthausenkomitee Kärnten/Koroška ausgeschlossen. In gewissen Kreisen wurde ich österreichweit kritisiert, dass ich mit rassistischen und ausländerfeindlichen Kräften zusammenarbeite.
Als dann klar wurde, dass Feldner seine antislowenische Haltung verändert hat, hat man gemeint, Feldner müsse sich für seine antislowenische Politik entschuldigen, andere – darunter auch Gstettner – aber meinten, Feldner hätte sich nicht geändert, sondern nur neue Schwerpunkte gesetzt, weil er in der Frage der Ausländer und des Islam nach wie vor ähnlich denke wie Mölzer, Strache und andere Freiheitliche.
Ich bin recht froh, dass Gstettner von Scheider keine Entschuldigung für all das verlangt hat, was Scheider früher einmal gesagt oder getan hat vor allem in der Zeit seiner Tätigkeit als engster Mitarbeiter von Haider. Es scheint mir auch richtig, dass Gstettner von Scheider keine Distanzierung von der Politik der FPÖ und seiner Proponenten Strache und Mölzer in der Frage des Islams und der Ausländerfrage als Bedingung für die Zusammenarbeit in der Holocaustgedenktagfrage verlangte.
Der Dialog ist nämlich ein Prozess, der zulässt, dass sich ein Mensch Schritt für Schritt ändert. Das passierte bei Feldner und jetzt offensichtlich auch bei Scheider. Aber auch Gstettner und seine Kolleginnen haben dazu gelernt. Auch das freut mich….
P.S.: Bürgermeister Scheider spielte auch bei der vorjährigen Errichtung und Eröffnung des Denkmals am Ostbahnhof in Klagenfurt Ebentalerstraße in Erinnerung an die Vertreibung von über eintausend Kärntner Slowenen im April 1942 eine positive Rolle. Der Stadtsenat befürwortete auf Antrag von Scheider dieses Projekt. Die verdienstvollen Vorbereitungsgespräche führte Borut Schnabl, der damalige Projektleiter (für diese Gedenkstelle) des Verbandes slowenischer Vertriebener.