Kanzlerfest

Vergangenen Samstag war ich zum traditionellen Kanzlerfest in Wien eingeladen. Über 2000 Menschen nahmen daran teil, natürlich mehrheitlich das sozialdemokratische Esteblishment, aber auch viele Künstler, Journalisten und andere VIP’s. Die Hitze war unerträglich. Aufgefallen ist mir, dass die Kärntner Slowenin, Bundesrätin und stellvertretende Obfrau des Zentralverbandes slowenischer Organisationen sehr verankert ist in den sozialdemokratischen Parteistrukturen. Alle kennen sie, alle grüßen sie und ich hatte den Eindruck, dass sie auch sehr geschätzt wird. Wieder habe ich feststellen können, wie wichtig es ist, dass wir Kärntner Slowenen in fast allen politischen Parteien unseres Landes präsent sind. Wir sind Staatsbürger der Republik Österreich, wir leben die gleichen Kulturtechniken wie die Mehrheit und deswegen ist es auch richtig, dass wir in den bestehenden politischen Strukturen präsent sind. Nur so können wir unsere spezifischen Anliegen im Bereich der Sprache und Kultur umsetzen.
In Bosnien hat man sich für das Modell der Politisierung des Ethnos entschieden und damit mit demokratischen Wahlen den Nationalismus zementiert. Die internationale Gemeinschaft wird noch lange brauchen, eine erneute ethnische Polarisierung zu verhindern.
Auch deswegen bin froh darüber, dass sich im März dieses Jahres der politische Pluralismus durchgesetzt hat und dass wir Kärntner Slowenen im Kärntner Landtag mit Zalka Kuhling (Grüne), Ana Blatnik im Bundesrat (SP) und bis vor kurzem Lojse Dolinar (T Stronach) päsent sind.
Die letzten Landtagswahlen haben aber auch gezeigt, dass es nicht geht, dass Minderheitenparteien kurz vor den Wahlen auf fast alle Parteitüren im Sinne Eva Klinglers “Wer will mich…” klopfen, um dann bei Misserfolg wieder die Verschwörungstheorie auszupacken alle Parteien seine minderheitenfeindlich und man daher ein Virilmandat brauche. Nur nach kontinuierlicher Arbeit entlang der authentischen politischen und weltanschaulichen Überzeugungen wird es möglich sein langfristig Erfolge zu erzielen. Ana Blatnik und Zalka Kuhling haben es gezeigt, wie es geht….